Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie - Dr. Dr. Frank Schneider und Kollegen

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Zahnimplantate - Informationen für Zahnärzte

Wir bieten folgende Implantatsysteme an:

  • Branemark
  • Neoss
  • Weitere renommierte Systeme nach Absprache, z.B. Camlog, Straumann, Astra

Systemauswahl

Wir treffen die Systemauswahl unter langfristigen Aspekten. Dabei kommt der Vermeidung der Periimplantitis unserer Sicht entscheidende Bedeutung zu, insbesondere bei der großen Indikationsgruppe der Parodontitisträger. Wir benutzen daher nur mikroraue, subtraktiv behandelte Implantatoberflächen aus nordeuropäischer Fertigung.

Besonders geeignet sind aufgrund der bewährten maschinierten Oberfläche Branemark -Implantate mit exzellenten Langzeitergebnissen.
MDI-Implantate mit Durchmessern von 1,8 mm und 2,4 mm setzen wir ein bei sehr schmalem Kieferkamm, wenn im Rahmen von minimalinvasiven Konzepten auf Knochenaufbauten verzichtet werden soll.
Aufgrund seiner intelligenten Bauart benutzen wir ferner bevorzugt das Neoss-Implantatsystem. Die ProActive -Oberfläche des Neoss-Implantats weist im Bereich des mukosanahen Implantathalses eine geringe Rauigkeit mit einem SA-Wert von 0.4 auf. Im Bereich der Windungen besteht eine Rauigkeit mit einem SA-Wert von 1.0, der immer noch am unteren Rand des empfohlenen Intervalls moderner Implantatoberflächen (1.0-2.0) liegt. Die bakterielle Besiedlungsdichte (Periimplantitis) ist bei diesen SA-Werten deutlich reduziert.
Chemisch handelt es sich um Reintitan Grad IV. Die formschlüssige Innenverbindung des Neoss-Implantats zur Suprakonstruktion wird durch Kraftschluss mit einem empfohlenen Drehmoment von 35 Ncm ergänzt. Es wird für alle Implantate, Sekundärteile und Laborkomponenten nur ein Schraubendreher benötigt. Auf das Neoss-Implantat können über einen Hexadaptor die Branemark-Sekundärteile für den Aussensechskant verwendet werden. Der Schraubendreher ist ebenfalls kompatibel.
Das Neoss-Implantat ist geeignet zur gedeckten und transgingivalen Einheilung , zur Sofort- und Spätimplantation. Für alle Implantatdurchmesser von 3.5mm bis 5.5mm passen der einheitlicher Abdruckpfosten, Laborkomponenten und Sekundärteile. Ab einem Implantatdurchmesser von mehr als 4.0mm entsteht ein horizontales Platformswitching.
Bei teilbezahnten Kiefern empfehlen wir die Suprakonstruktion in knappe Infraokklusion einzuschleifen, sodass der Okklusionskontakt erst bei festem Zubiss hergestellt wird.

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Bild: Neoss / zum Vergrößern bitte anklicken

Im prothetischen Arbeitsablauf bietet das Neoss-Implantatsystem die Möglichkeit, Schrauben mit speziellen Schraubendrehern um bis zu 30° gegenüber der Implantatachse gewinkelt anzuziehen. Das heisst, mit NeoLock-Schrauben kann die durch die Implantatachse vorgegebene Schraubenrichtung gegenüber dem Schraubstollen zum Eindrehen der Schrauben um bis zu 30° abgewinkelt sein. Die bei okklusaler Verschraubung entstehenden Durchtrittspunkte können so weitgehend nach Wunsch in der Okklusionsfläche platziert werden. Gegenüber weiteren Pfeilern einer implantatgetragenen Suprakonstruktion können die Schraubstollen somit insgesamt um 60° divergieren.

Bild: NeoLock / zum Vergrößern bitte anklicken

Das CEREC-System zur automatisierten Kronenherstellung chairside wird von den Implantatsystemen  Branemark und Neoss unterstützt. Entsprechende Scanbodies und Scanposts sind konfektioniert erhältlich.

Drehmomente

Wir empfehlen gemäß Herstellerangaben folgende Drehmomente für Sekundärteile und Suprakonstruktionen:

Hersteller

Drehmoment auf:

ImplantatniveauMuliUnit-Sekundärteile
Branemark32 Ncm10 Ncm
Neoss35 Ncm10 Ncm

Kooperation

Wir bieten je nach Anforderung durch die Überweisungspraxis folgende Leistungen an:
1. Augmentation ohne Implantation
2. Implantatinsertion, Transgingivale Einheilung
3. Implantatinsertion, Freilegung ohne Sekundärteile
4. Implantatinsertion, Freilegung mit Sekundärteilen
5. Implantatinsertion, Freilegung, Abdruckpfosten und Laborkomponenten werden dem Patienten ausgehändigt
6. Implantatinsertion, Abdrucknahme ohne Suprakonstruktion
7. Implantatinsertion, Abdrucknahme mit Eingliederung der Suprakonstruktion

Augmentationen

Wir bieten vertikale und horizontale Augmentationen an. Horizontal kommen bevorzugt GBR-Techniken zum Einsatz.
Vertikal führen wir direkte und indirekte Sinuslifttechniken durch. In der Regel wird mit einer Mischung von bovinem Knochenersatzmaterial und Eigenknochen augmentiert. Die Implantatinsertion erfolgt üblicherweise einzeitig. Die Einheilzeit beträgt beim direkten Sinuslift 6-9 Monate.
Auf Augmentationen kann insgesamt zunehmend verzichtet werden durch die guten Studienergebnisse mit kurzen und gekippten Implantaten.

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Ausgedehnte Kieferhöhlen vor Serienextraktionen
sinuslift-nachher
Sinuslift im Oberkiefer beidseits und Implantation, Knochendefekte im Unterkiefer aufgefüllt (GBR)

Minimalinvasive Implantate

Unter minimalinvasiven Implantatverfahren versteht man das Setzen von Implantaten mit möglichst geringer chirurgischer Belastung für den Patienten. In der Regel ersetzen oder vermindern minimalchirurgische Implantationen den Augmentationsaufwand. Ziel ist die Reduzierung von Risiken, Aufwand und Kosten unter Nutzung technischer Innovationen.

Pyramidale Implantate

Die Implantate werden in einen Knochenkanal am posterioren Oberkiefer inseriert, der aus dem Tuber maxillae, Processus pyramidalis des Os palatinum sowie dem Processus pterygoideus des Os sphenoidale gebildet wird. Die Implantate sind gegenüber der Frankfurter Horizontalen zwischen 45° und 70° nach mesial gewinkelt und 13-17 mm lang. Durch die nach mesial gekippten Implantate ist das Einbringen der Abdruckpfosten relativ einfach. Eine verschraubte Primärverblockung wird auf Implantatniveau empfohlen.

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Pyramidale Implantate beidseits, Panoramaschichtaufnahme
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Pyramidale Implantate beidseits, Aufsicht
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Pyramidale Implantate beidseits, Seitansicht

Tilted Implantats

Die Implantate werden schräg entlang der anatomischen Strukturen gesetzt. Dadurch können häufig aufwändige und kostenintensive Augmentationen vermieden werden.
Typisch werden gekippte Implantate am Vorderrand der Kieferhöhle nach distal geneigt in der Region des ersten Prämolaren eingebracht. Das Implantat eignet sich dann als terminaler Brückenpfeiler mit Extensionsglied bei einem zweiten anterior eingebrachten Implantat. Auch bei einer Freiendsituation kann dieses Implantat als mesialer Pfeiler im Verbund mit einem pyramidalen Implantat eine implantatgetragene Brücke stützen.
Auch am Foramen mentale kann der Implantatkopf nach distal gekippt werden und damit eine Abstützung häufig bis in die Region des zweiten Prämolaren ermöglicht werden.
Ferner können im Rahmen einer Sofortimplantation bei günstigen anatomischen Verhältnissen nach bukkal gekippte , wurzelförmige Implantate in die palatinale Alveole von extrahierten Oberkiefermolaren platziert werden. Insbesondere bei Sinusextension entsteht für den Patienten eine schnelle, komplikationsarme Implantatversorgung gegenüber einer Spätimplantation mit lateraler Sinuselevation.
Wir empfehlen die direkte Verschraubung der Suprakonstruktion auf die Implantate auch bei gekippten Implantaten. Bei Bedarf kann zur Vereinfachung der Prothetik jedoch ein abgewinkeltes Sekundärteil eingesetzt oder mit Neo-Lock gearbeitet werden.

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Tilted Implants Oberkiefer rechts, 1. Fall, Panoramaschichtaufnahme
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Tilted Implants Oberkiefer rechts, 1. Fall, verschraubte Kronen auf dem Modell
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Tilted Implants Oberkiefer rechts, 2. Fall, Panoramaschichtaufnahme

Sofortimplantation

Die Sofortimplantation nutzen wir bevorzugt im Oberkiefer. Die bukkale Alveolenwand muss erhalten sein. Forminkongruenzen mit der Alveole werden mittels bovinem Knochenersatzmaterial aufgefüllt.

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Sofortimplantat Molar

Einen Sonderfall nimmt die Sofortimplantation oberer Molaren ein. Aufgrund der benachbarten Kieferhöhle besteht häufig nur ein geringes vertikales Knochenangebot. Um aufwändige und teure Augmentationstechniken zu vermeiden, bietet sich hier die Sofortimplantation in die palatinale Alveole an, sofern die anatomischen Voraussetzungen gegeben sind. Diese schnelle, komplikationsarme und für den Patienten wenig beeinträchtigende Implantationsform ergibt eine palatinale Stellung des Implantats und eine bukkal ausladende Kronenform ähnlich einem Tangentialbrückengliedes.

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Modell Sofortimplantat
kronenform-sofortimplantat
Kronenform Sofortimplantat
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Modell Sofortimplantat Krone

Sofortbelastung

Die Sofortbelastung beschränken auf Fälle von mindestens 3 verblockten Implantaten im Unterkiefer in nicht linearer Anordnung. In allen anderen Fällen muss die Sofortbelastung durch deutliche Infraokklusion der Suprastruktur während der Einheilzeit reduziert werden. Bei allen Formen der Sofortbelastung empfehlen wir während der Einheilzeit im okklusionstragendem Bereich Kunstoff.

All on Four

Bei günstiger anatomischer Ausgangssituation akzeptieren wir im zahnlosen Oberkiefer minimal 4, im zahnlosen Unterkiefer mindestens 3 Implantate zur Verankerung einer verschraubten, rein implantatgetragenen Brücke mit Ausdehnung bis zu den ersten Molaren beider Seiten.

Im hochatrophen Oberkiefer können häufig zwei Implantate im Eckzahnbereich mit zwei pyramidalen Implantaten kombiniert werden. Als Suprakonstruktion bietet sich in diesem Fall eine implantatgetragene, verschraubte Brücke von 17-27 an.

roentgenbild-zahnloser-kiefer
Zahnlose Kiefer, Panoramaschichtaufnahme
all-on-four-implantate
4 Implantate je Kiefer, Panoramaschichtaufnahme
all-on-four-oberkiefer
Brückenzahnersatz Oberkiefer auf 4 Implantaten
all-on-four-unterkiefer
Brückenzahnersatz Unterkiefer auf 4 Implantaten
all-on-four-implantate-2
Intraorale Ansicht